Gefördert mit Geldern aus der Leitaktion „Lernmobilität für Einzelpersonen“ im Programm Erasmus+ für die berufliche Bildung reiste eine Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten während ihrer Berufsausbildung nach Österreich. Das Praktikum führte sie in die Universitätsklinik für Neurologie des Landeskrankenhauses Innsbruck. Sie übernahm dort Tätigkeiten einer Medizinischen Fachangestellten.
An dieser Stelle gilt unser ganz besonderer Dank den betreuenden Kontaktpersonen im Landeskrankenhaus in Innsbruck, die unsere Schülerin bei der Vor- und Nachbereitung des Praktikums sowie während des Aufenthaltes in Österreich unterstützt haben.
Nachfolgend der Erfahrungsbericht der Praktikantin Pia Becker:
Während meines 2-wöchigen Praktikums an der UNI-Klinik Innsbruck war ich hauptsächlich im EEG-Labor eingesetzt. Außerdem bekam ich Einblicke in die Durchführung eines MRT, einer Dialyse und in die Anmeldung der neurologischen Ambulanz. Auch führte ich Blutabnahmen durch.
Das EEG kannte ich aus meiner allgemeinmedizinischen Praxis bislang nicht. Ich habe – unter Aufsicht – die EEG-Hauben und Elektroden angelegt und die entsprechende Software bedient. Besondere Herausforderungen ergaben sich bei Patienten mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie bei Komapatienten. Nach dem EEG habe ich die Instrumente fachgerecht gereinigt.
Meine Betreuerin hat mich sehr gut unterstützt, ich konnte alle möglichen Fragen stellen. Die Arbeit im Krankenhaus, aber auch die österreichische Arbeits- und Lebensweise waren für mich eine neue und interessante Erfahrung. Auch habe ich erfahren, dass es bei der Organspende einen großen Unterschied zwischen Österreich und Deutschland gibt. In Österreich kommt jeder hirntote Patient als Organspender in Frage. Ein weiterer Unterschied betrifft die Ausbildung zur MFA. In Österreich muss man für die Ausbildung bezahlen und sie dauert nicht so lange wie in Deutschland. Man kann sich verschiedene Module aussuchen und sich somit direkt in der Ausbildung „spezialisieren“. Grundsätzlich nehmen die MFA´s dort auch kein Blut ab, wenn sie nicht dafür einen bestimmten Kurs belegt haben.
Innsbruck ist eine sehr schöne Stadt. Es gibt einiges zu sehen und viele Unternehmungsmöglichkeiten. In meiner Freizeit habe ich zum Beispiel eine Stadtrundfahrt gemacht und mir das Schloss Ambras angeschaut. Mit der Hungerburgbahn bin ich zur Hungerburg (Stadtteil von Innsbruck) aufgefahren. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf Innsbruck und kann dann zu Fuß oder mit der Hungerburgbahn hinunter zum Alpenzoo fahren/gehen.
Das Praktikum war in jeder Hinsicht eine lehrreiche Erfahrung. Die Menschen sind super nett und auch das Arbeitsklima ist recht entspannt. Die Region ist lebenswert und es macht Spaß in den Cafés in der Maria-Theresia-Straße zu verweilen. Noch schöner fände ich es jedoch, wenn man zu zweit oder zu mehreren Schülerinnen dort hinfahren würde. Aus beruflicher Sicht gibt das Praktikum einen guten Einblick in die Arbeit eines Krankenhauses. Wer sich für eine solche Arbeit interessiert, kann hier hilfreiche Eindrücke gewinnen. Auch wenn ich in meiner Ausbildung nicht in einem Krankenhaus arbeite und wenig mit dem EEG zu tun habe, war es interessant, mal ganz wo anders zu sein und ständig auf neue Situationen zu treffen.
Pia Becker (Schülerin) und Ariane Rüfereck (Bildungsgangleiterin)