Andere Länder, andere Sitten

Eine Auszubildende zur Immobilienkauffrau lernt den spanischen Immobilienmarkt als Praktikantin kennen
Mein Name ist Magdalena Kowalewski und ich bin im 2. Ausbildungsjahr bei der Firma IMMO-Connect tätig. IMMO-Connect ist ein Immobilienunternehmen mit fünf Standorten im Rhein-Sieg-Kreis. Zurzeit unterstütze ich das Team der Hausverwaltung im Bereich der Neuvermietung von Wohnimmobilien und arbeite an verschiedenen Projekten im Back-Office.

Im Oktober hatte ich die Möglichkeit, für drei Wochen an dem Erasmus+-Programm teilzunehmen, das von der EU gefördert wird. Ich verbrachte drei spannende Wochen in Dénia, Spanien, wo ich ein Praktikum bei der Immobilienfirma Immo-Flair absolvierte und den spanischen Immobilienmarkt kennenlernte.

Ein großer Unterschied war für mich, dass hier im Verkaufsbereich ausschließlich der Auftraggeber die Maklergebühren trägt, was zurzeit in Deutschland heiß diskutiert wird. Im Gegensatz zum deutschen Immobilienmarkt ist es in Spanien üblich, dass mehrere Makler die gleiche Immobilie vermarkten. Bei einem Vorvertrag – der Reservierung einer Immobilie – ist eine Anzahlung von 10 % des Kaufpreises zu leisten. Diese Summe wird auf ein Notaranderkonto gezahlt. Sollte der Verkäufer abspringen, muss er dem Käufer die 10 % und dazu weitere 10 % zahlen. Springt jedoch der Käufer ab, darf der Verkäufer die angezahlten 10 % behalten. Bei dem Notartermin wird dann der Kaufvertrag besprochen und unterschrieben. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zahlung der Restsumme fällig. Üblicherweise erhält der Verkäufer einen Scheck.

Während des Praktikums habe ich gelernt, dass in Spanien die Lage der Immobilie entscheidend für den Verkaufspreis ist. Sehr begehrt sind Objekte mit Meerblick. Diese Immobilien kosten wesentlich mehr als Objekte, die zwar in der Nähe des Meeres liegen aber keinen Meerblick haben.

Für mich war es sehr interessant, Einblick in die Tätigkeiten einer weiteren Maklerfirma zu erhalten. Diese Firma ist auf Luxusimmobilien spezialisiert. Ich erfuhr Interessantes über die Planung und den Bau der Niederlassung der Firma an ihrem neuen Standort in Javea.

Auch durfte ich ein Projekt zum betreuten Wohnen kennen lernen. In der Anlage leben viele deutsche Senioren. Immo-Flair arbeitet mit dem Unternehmen zusammen und wickelt zum Beispiel den Hausverkauf der Senioren ab, die in die Anlage einziehen.

Mir hat die Arbeit in Spanien äußerst gut gefallen und ich bin sehr dankbar, dafür, dass ich diese großartige Erfahrung machen durfte. Ich habe viele neue Eindrücke gewonnen, die sowohl für mein Privatleben als auch für mein berufliches Leben eine Bereicherung darstellen.

Autor: Annette Deppe,

deppe(at)leb-bonn.de