Angelika Thielen, September 2018 –
Warum habe ich mich für das Auslandspraktikum entschieden?
Der Grund war, dass ich neue Erfahrungen sammeln und mich der Herausforderung stellen wollte. Außerdem wollte ich mir in einem fremden Land neue medizinische Kenntnisse aneignen und den Ablauf, vor allem die Kommunikation in einer Klinik anschauen. Für mich war es wichtig, neues Wissen und neue Erfahrungen zu erlangen.
Während meines dreiwöchigen Praktikums war ich in zwei Bereichen der Tiroler Klinik in Innsbruck eingesetzt, einmal in der Radiologie und in der Neuroradiologie.
In den ersten 1,5 Wochen war ich in der Radiologie tätig. Ich bekam Einblicke in die Bereiche im MRT, Röntgen, CT und der Mammographie. Ich durfte Patienten abfragen, sie für die Behandlung vorbereiten und unter Aufsicht die entsprechende Software bedienen.
Die letzten 1,5 Wochen war ich in der Neuroradiologie tätig. Ich bekam hier einen Einblick in die neurologische Ambulanz. Dort habe ich unter Aufsicht meiner Betreuerin EEG-Hauben und Elektroden anlegt. Es war sehr interessant, solche Aufgaben kennenzulernen. Danach wurde mir auch die Station Monitoring gezeigt, in der Patienten eine Woche bleiben um einen epileptischen Anfall hervorzurufen bzw. festzustellen. Die besonderen Herausforderungen ergaben sich bei den Patienten mit körperlicher und geistiger Behinderung. Nach jeder Behandlung muss jedes Gerät/ Instrument fachgerecht gereinigt werden.
Im Krankenhaus war es mir eine große Freude, viele neue Menschen kennenzulernen und einmal hinter die Kulissen einer Klinik schauen zu dürfen. Alle Menschen dort waren nett und hilfsbereit, haben mich stets mit in die Arbeit einbezogen und meine Fragen beantwortet. Auch die Patienten waren sehr aufgeschlossen und haben mir etwas über ihre Krankheit erzählt.
Innsbruck ist eine sehr schöne Stadt, in der es viel zu sehen und erleben gibt. In meiner Freizeit nach der Arbeit und am Wochenende habe ich viel unternommen. Ich war z. B. im Alpenzoo, auf den Bergen und im Schloss Ambras. Es gibt wunderschöne Gärten und Parks. Da es mir auch landschaftlich so gut gefallen hat, habe ich an das Praktikum noch eine Woche Urlaub drangehängt. Von den Bergen hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Natur und Städte. Dabei erlebte ich Tirol in zweierlei Hinsicht. Zunächst mit sehr viel Sonne und Wärme, später mit viel Schnee und mehr Kälte. Aber beides muss man mal erlebt haben, einfach ein Traum.
Das Praktikum war in jeder Hinsicht eine lehrreiche Erfahrung. Es macht wirklich Spaß dort zu arbeiten und Kontakt mit Menschen aufzubauen. Durch das Praktikum bin ich selbstsicherer geworden. Ich habe Situationen kennengelernt, in denen ich mein jetziges Leben mehr zu schätzen weiß. Mit den Menschen, die um mich herum sind, die Zeit besser zu nutzen und mehr bei ihnen zu sein, denn man sieht wie schnell das Leben einen aus der Bahn werfen kann. Ich kann mich besser in schwierige Situationen hineinversetzen und Menschen besser verstehen. Im Vergleich zu Deutschland empfand ich die Arbeit und die Kommunikation – zumindest für den kurzen Zeitraum – als angenehmer.
Das Auslandspraktikum hat einiges in mir ausgelöst: So überlege ich ernsthaft, für ein Jahr nach Österreich zu gehen. Privat habe ich eine tolle Erfahrung gewonnen und ich kann jedem nur empfehlen, solch eine Chance zu nutzen, wenn sie euch geboten wird. Es ist einfach eine tolle Zeit und sie gibt wertvolle Anregungen für die berufliche Zukunft.
Pia Becker, erste Praktikantin des LEB an der Tirol Klinik in Innsbruck, April 2018
Meine Betreuerin hat mich sehr gut unterstützt, ich konnte alle möglichen Fragen stellen. Die Arbeit im Krankenhaus, aber auch die österreichische Arbeits- und Lebensweise waren für mich eine neue und interessante Erfahrung. Auch habe ich erfahren, dass es bei der Organspende einen großen Unterschied zwischen Österreich und Deutschland gibt. In Österreich kommt jeder hirntote Patient als Organspender in Frage. Ein weiterer Unterschied betrifft die Ausbildung zur MFA. In Österreich muss man für die Ausbildung bezahlen und sie dauert nicht so lange wie in Deutschland. Man kann sich verschiedene Module aussuchen und sich somit direkt in der Ausbildung „spezialisieren“. Grundsätzlich nehmen die MFA´s dort auch kein Blut ab, wenn sie nicht dafür einen bestimmten Kurs belegt haben.
Das Praktikum war in jeder Hinsicht eine lehrreiche Erfahrung. Die Menschen sind super nett und auch das Arbeitsklima ist recht entspannt. Die Region ist lebenswert und es macht Spaß in den Cafés in der Maria-Theresia-Straße zu verweilen. Noch schöner fände ich es jedoch, wenn man zu zweit oder zu mehreren Schülerinnen dort hinfahren würde. Aus beruflicher Sicht gibt das Praktikum einen guten Einblick in die Arbeit eines Krankenhauses. Wer sich für eine solche Arbeit interessiert, kann hier hilfreiche Eindrücke gewinnen. Auch wenn ich in meiner Ausbildung nicht in einem Krankenhaus arbeite und wenig mit dem EEG zu tun habe, war es interessant, mal ganz wo anders zu sein und ständig auf neue Situationen zu treffen.