Teilnehmerbericht aus Spanien:
Während unserer Praktikumszeit war Spanisch unser alltäglicher Sprachgebrauch, daher war für uns von großem Vorteil, dass wir alle bereits Spanisch beherrschten. Die Kommunikation mit dem Praktikumsvermittlern und seinen Mitarbeitern funktionierte hervorragend genauso wie die Kommunikation vor Ort. Allerdings war es spannend zu beobachten, wie sich das lateinamerikanische Spanisch von dem Spanisch aus Spanien in der Schnelligkeit, sowie in der Aussprache unterschied. Somit konnten wir auch unsere Spanischkenntnisse auf Probe stellen und sie verbessern. Während des Praktikums konnten wir uns gut verständigen, obwohl in Jerez sehr schnell gesprochen wurde. Anfangs mussten wir höflich nachfragen, um sicher zu gehen.
Wir führten unser Praktikum in unterschiedlichen Betrieben durch. Mike und Mohammed arbeiteten bei dem hochwertigen Herrenausstatter Sinnoodo, der Anzüge nicht nur verkauft, sondern auch anfertigt. Sie betätigten sich überwiegend im online-shop des Unternehmens, nahmen Bestellungen auf, erstellten Fotos und luden diese hoch und bedienten die sozialen Medien. Ebenso halfen sie bei der Kundenberatung und lernten Maß zu nehmen.
Xiomara absolvierte ihr Praktikum in der Bodega Cayetano del Pino in Jerez und durfte den Touristen und Einheimischen den berühmten Wein aus der Region Jerez (Sherry) präsentieren und zur Verkostung ausschenken. Sie bekam einen Einblick in die Administration des angegliederten Shops und erfuhr, wie die Weine auf Messen im In- und Ausland präsentiert werden.
Zamara arbeitete in der Sprachschule Global, in der spanische Schüler auf externe Sprachprüfungen in Englisch, Französisch und Deutsch vorbereitet werden und auch Spanischunterricht stattfindet. Sie durfte für die einzelnen Schüler individuelle Pläne erstellen und bei der Mitgestaltung des Unterrichtes helfen. So hat sie den Schülern bei der richtigen Aussprache des Deutschen geholfen. Sie hat durch die viele Computerarbeit einen gesicherten Umgang im Spanischen erfahren und konnte unterstützt durch die Vorgesetzten viel selbstständig arbeiten. Leider lag ihre Arbeitszeit auch häufig in den Abendstunden.
Sherin hat im Damenbekleidungsgeschäft La casita de Lupita Ware sortiert, Kunden beraten, und allgemein geholfen, um zu einer guten Präsentation des Ladens beigetragen. Dies vor allem im Rahmen von Sonderverkaufsaktionen.
Unsere Unterkunft direkt in der Altstadt von Jerez war eine einzigartige Erfahrung, da wir für drei Wochen als Gruppe in einer Wohngemeinschaft zusammenlebten. Wir mussten uns in der zu Beginn fremden Stadt neu orientieren, selbstständig Einkäufe tätigen und kochen.
Das Leben in Jerez war für uns sehr schön, wir spazierten viel durch die Stadt mit vielen historischen Gebäuden und gingen in mehrere Restaurants. Immer wieder traf man auf Musiker, die nicht nur Flamenco spielten, sondern auch auf Tänzer, die öffentlich Shuffle Tänze vorführten. Wir bekamen einen guten Einblick in die Kultur und die Menschen von Jerez.
In unserer Praktikumszeit und in unserer Freizeit bemerkten wir wie offen und kommunikativ die Menschen sind. Am 19. Oktober wurde das Fest der heiligen Maria gefeiert. Dabei gab es von 13 Uhr bis Mitternacht Prozessionen mit Trompeten, Flöten und Trommeln. An diesem Tag waren alle Bewohner von Jerez sehr elegant gekleidet, und die Stadt war sehr stark besucht.
Außerdem trafen wir weitere deutsche Austauschauszubildende und Austauschstudenten. Sie gaben uns Auskunft und Informationen über sehenswerte Orte und teilten Ihre Erfahrungen mit uns.
In der ersten Woche besuchten wir die Nachbarstadt Cádiz, die wir mit dem Zug erreichten. Dabei lernten wir die schöne Altstadt und das Meer mit den tollen Stränden kennen. Wir trafen uns mehrmals mit unserer Lehrerin aus Deutschland, hatten ein gemeinsames Essen am Strand von Cádiz und sie führte uns durch die Stadt.
In der letzten Woche gingen wir zu eins der bekanntesten großen Einkaufszentren, das wir zu Fuß erreichen konnten. Erstaunlicherweise war es dort aber eher ruhiger als in der Altstadt, wo wir wohnten. Dort besuchten das Kino und schauten die Filme auf Spanisch.
In den letzten Praktikumstagen hat uns leider das Unwetter überrascht und es kam in unserer Wohngegend zu einer kleinen Flut, mit der wir alle zu kämpfen hatten, vor allem auch unsere Arbeitsstellen. Davon haben wir uns nicht unterkriegen lassen und haben in unseren Praktikumsbetrieben beim Aufräumen geholfen.
Unsere Erfahrungen in Jerez sind insgesamt sehr gut gewesen, wir mussten uns als Gruppe miteinander organisieren, zudem war das Wetter fast immer angenehm und warm. Die Praktikumszeit war für uns alle eine sehr schöne und erfolgreiche Erfahrung, die wir Dank das Programm vom Erasmus+ machen konnten. Wir haben sehr offene, nette und zuvorkommende Menschen kennengelernt. In den drei Wochen konnten wir in die Kultur der Stadt Jerez und der Region Andalusien reinschnuppern und können ein solches Erasmus+ Praktikum jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat.